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Das Farbkonzept der Eileen Gray Villa E.1027

Jeder liebt eine gute Geschichte - das Haus am Meer E.1027 bietet eine. Eileen Gray, eine wohlhabende, irische Lackkünstlerin, lernt den mittellosen, rumänischen Architekten Jean Badovici in Paris kennen. Er erkennt ihre Begabung und ermutigt sie auf dem Weg von autodidaktischer Lackkünstlerin, Teppichknüpferin, Möbeldesignerin und Raumgestalterin zur Architektin. Er ist Herausgeber der einflussreichen Zeitschrift L'Architecture vivante und bewegt sich im Kreise der internationalen Avantgarde, die von 1920 bis 1930 aufblüht. Auf einem spektakulären Grundstück am französischen Kap St. Martin baut sich das Liebespaar das Haus am Meer. Badovici bleibt in Paris und fungiert als Ratgeber, Eileen Gray wohnt von 1926-1929 vor Ort und baut das Haus. Die Bezeichnung E.1027 setzt sich aus den Buchstaben der Namen Eileen Gray und Jean Badovici zusammen: E. für Eileen, 10 für J, 2 für B, 7 für G.

Das Haus am Meer entspricht formal Le Corbusiers Fünf Punkte zu einer neuen Architektur. Die Nonkonformistin Eileen Gray setzt sie auf eine Weise um, die das Haus nicht nur komfortabel machen, sondern auch intim und verspielt wirken lassen. Schon 1926 erwirbt sich Eileen Gray ein Zweitgrundstück in der Nähe, auf dem sie ab 1929 ein zweites Haus baut. Innen und außen, Mauern und Möbel, Wand und Farbe, Funktion und Komfort verbindet sie auch hier auf eine höchst originelle Weise. Die Liebesbeziehung geht zu Ende, Gray überlässt das Haus am Meer Badovici und bezieht 1934 ihr Haus Tempe à Païlla1 in Castellar. Le Corbusier überzieht das Haus am Meer 1938 mit acht großen, auffallenden Wandmalereien, die zum fein gegliederten Haus passen wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Eileen Gray ist entsetzt. Sie wird E.1027 nach 1938 nie wieder betreten.

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"Es braucht ein bestimmtes Bewusstsein um deine schönen Pigmentfarben in ihrem ganzen Spektrum wahrzunehmen und wertzuschätzen. Deine Bücher und Vorträge können dieses Bewusstsein erwecken." RP, Maler